Wie entsteht eigentlich ein Fahrplan?

Inside NordWestBahn
Die Fahrplangestaltung ist ein sehr komplexes Thema.
Die Fahrplangestaltung ist ein sehr komplexes Thema.

Damit der Zugverkehr so reibungslos wie möglich rollen kann, muss abgestimmt und koordiniert werden, welcher Zug wann und wo das Streckennetz nutzt. Dafür gibt es Fahrpläne. Eine Systematik der Fahrplandaten dient aber darüber hinaus natürlich auch dazu, die Fahrgäste verlässlich darüber zu informieren, wie sie ihre Reiseverbindungen planen können. Das gilt für jede Linie und jeden Zug. Das A und O ist dabei die grafische Aufbereitung. Bevor am Ende der Fahrplan veröffentlicht wird, sind viele Arbeitsschritte notwendig.

Sind die Anschlussverbindungen so optimal wie möglich aufeinander abgestimmt?
Eine von mehreren Fragen, die im Vorfeld geklärt werden müssen.

Das Datum steht fest: Jährlich Mitte Dezember ist europaweit der Fahrplanwechsel - 2020 am 13. Dezember. Doch schon im Frühjahr beginnt dafür die Planung. Das grundsätzliche Fahrplanangebot im Regionalverkehr wird überall durch die Aufgabenträger festgelegt. In der Detailabstimmung sprechen sich die Aufgabenträger und die Betriebsplaner der NordWestBahn ab: Gibt es Rückmeldungen unserer Fahrgäste zum laufenden Fahrplan? Sind die Anschlussverbindungen so optimal wie möglich aufeinander abgestimmt? Hat sich die Nachfrage verändert, sodass eine andere Taktung nötig ist? Gibt es neue Haltepunkte? Welche großen Baumaßnahmen sind an den Gleisen und/oder Bahnhöfen geplant? Erst nach Klärung dieser Fragen bestellt die NordWestBahn für jeden Zug eine Fahrplantrasse bei der DB Netz AG.

Die DB Netz AG sammelt die Trassenanmeldungen aller Eisenbahnverkehrsunternehmen und prüft, ob sie umsetzbar sind. Das ist mitunter nicht immer leicht, schließlich müssen Güter-, Nah- und Fernverkehr minutiös aufeinander abgestimmt werden. Gemeinsam mit den Trassenkonstrukteuren der DB Netz AG suchen die Betriebsplaner hier nach Lösungen. Fehlende Ausweich- und Überholgleise bei gleichzeitig gestiegenem Verkehrsaufkommen führen in letzter Konsequenz manchmal aber dazu, dass es zu Minutenabweichungen im Taktfahrplan kommt oder sogar Halte nicht bedient und zusätzliche Züge nicht realisiert werden können.

Dieser Abstimmungsprozess dauert bis in den Herbst hinein. Parallel beginnt die Veröffentlichung der Fahrplandaten. Zum einen werden die Daten für die Onlineauskunft an das „Europäische Fahrplanzentrum“ bei der Deutschen Bahn übergeben. Von dieser Plattform werden auch die Auskunftssysteme, wie mobil.vrr.de, die Fahr-Planer-App und vbn.de, versorgt. Da alle Unternehmen die Daten laufend verfeinern, können sich nach dem Veröffentlichungsstart Mitte Oktober immer wieder Änderungen im Detail ergeben. In der Regel aktualisiert das Fahrplanzentrum die Fahrpläne deutschlandweit zweimal pro Woche.

Konzentration ist gefragt: Vanessa Dünnwald aus der Marketingabteilung prüft, ob alle Abfahrtszeiten richtig sind.
Konzentration ist gefragt: Vanessa Dünnwald aus der Marketingabteilung prüft, ob alle Abfahrtszeiten richtig sind.

Gleichzeitig beginnt die Arbeit der Marketingabteilung. Es gilt, die abgestimmte Fahrplantabelle mit ihren Rohdaten in ein modernes, übersichtliches und verständliches Design zu bringen. Der Fahrplan wird optisch gestaltet. Dabei ist Konzentrationsvermögen gefragt. Jede Fahrzeit muss schließlich richtig abgebildet sein. Bevor alles in den Druck geht, ist deshalb sicherheitshalber ein Korrekturlauf eingeplant. Bei der Fahrgastinformation gewinnen die elektronischen Auskunftsmedien immer mehr an Bedeutung. Selbstverständlich ist der Jahresfahrplan jeder Linie auch auf der Internetseite der NordWestBahn eingepflegt. Dafür müssen die Druckdaten technisch aufbereitet werden, damit die Fahrpläne benutzerfreundlich, ohne viel Zeit beim Hochladen, auf der Homepage bereitstehen.

Kleine Zeichnungen zur Information

Schnelle und leichte Orientierung mit Bildern
Schnelle und leichte Orientierung mit Bildern

Bilder sagen mehr als 1000 Worte, heißt es bekanntermaßen. Zu Recht: Deshalb sind auf den Fahrplänen der NordWestBahn auch immer Piktogramme abgebildet. Die kleinen Zeichnungen dienen dazu, wichtige Informationen für die Fahrgäste übersichtlich zu gliedern, damit sie schnell gefunden werden können. Wo gibt es Tickets? Wie ist die Fahrradmitnahme geregelt? Welche Tarife sind gültig? Und welche Regeln gelten in den Zügen und Bahnhöfen aufgrund der Corona-Pandemie? Jeder Antwort ist zur besseren Orientierung ein Piktogramm zugeordnet.